Wir nehmen dich mit auf einen Roadtrip auf der berühmten Route des Grandes Alpes (RDGA). Diese legendäre Route, ca 720 km lang, durchquert die französischen Alpen von Norden nach Süden über 17 Pässe, von denen 6 auf mehr als 2000 m Höhe gipfeln. Sie fährt von Thonon-les-Bains ab, um Nizza zu erreichen. Also einsteigen und… los fahren! 3 Tage auf der Route des Grandes Alpes

[aktualisiert Dez 2023]

Zusammengefasst

Land: Frankreich Startpunkt: Lugrin Dauer: 3-5 Tage, je nach Route bzw. Fahrstil Top-Sehenswürdigkeiten : Cols de l’Iseran, du Galibier, du Lautaret, de l’Izoard, etc.

Vor etwa einem Jahr hat dir Adrien, der Gründer von Cruizador, erzählt, wie er bei der RDGA beinahe durch einen betrunkenen Fahrer ums Leben gekommen wäre (die unglaubliche Geschichte hier lesen). Aber wir müssen zugeben, dass wir nicht in schlechten Erinnerungen verweilen dürfen. Dieser Ausflug hat so viel zu bieten, dass es schade wäre, diese legendäre Route nicht zu geniessen. Ausserdem bieten wir dir ein Roadbook an, das dich über diese mythischen Pässe führt.

Einige praktische Infos

• Vorbereitung: unsere Auswahl an Roadtrip Essentials (hier)
• Sei vorsichtig unterwegs, denn die RGDA ist vor allem an Wochenenden und in den Schulferien vielbesucht. Und leider grenzt das Verhalten mancher Nutzer auf zwei oder vier Rädern an Bewusstlosigkeit. Wir geniessen also, aber wir bleiben uns unserer Umgebung bewusst.
• Wenn du die Hochsaison/Wochenenden meiden kannst, wegen der Besucherzahlen, wirst du es noch mehr geniessen ;-). 
• Einige Pässe sind über 2000m hoch, also nimm warme Kleidung mit (z.B. technische Skiunterwäsche). Ein durchgefrorener Biker ist ein Biker, der sich weniger auf die Strasse konzentriert.
• Die meisten Pässe sind nicht das ganze Jahr über geöffnet. In der Regel von Mitte Juni bis September. Prüfe also online den aktuellen Status, um sicherzugehen, dass du nicht vor verschlossenen Toren stehst. 

 Tage auf der Route des Grandes Alpes

Tag 1

Road book Day 1 (here)

Wir haben die Bäckerei Maison Laplagne in Lugrin als Ausgangspunkt gewählt. Diese traditionelle Bäckerei bietet eine große Auswahl an Gebäck, belegten Brötchen, Kaffee usw. und ermöglicht es den Bikes, sich aufzuwärmen, bevor du diese wunderbare Strecke in Angriff nimmst. Die Bäckerei ist täglich von 5 bis 20 Uhr geöffnet und verfügt über einen kleinen Parkplatz, auf dem du dein Motorrad abstellen kannst.

Nach dem Frühstück und nachdem du dich vergewissert hast, dass das Gepäck sicher auf deinem Motorrad verstaut ist, steige auf und fahre von Thonon-les-Bains aus zum ersten Pass deiner Reise, dem Col des Gets (1170 m), dem Col de la Colombière (1613 m), dem Saisis (1657 m) und dem Cormet de Roselend. Wir empfehlen dir, während der gesamten Strecke Pausen einzulegen, je nach deinem Ermüdungszustand und deinem Fahrstil. Eine Kaffeepause am Cormet de Roselend, um einen Kaffee mit Blick auf den See zu geniessen, ist jedoch fast obligatorisch.

Unsere erste Übernachtung werden wir in Val-d’Isère verbringen. Dieser bekannte Ferienort bietet viele Möglichkeiten, sowohl Hotels als auch Restaurants. Außerdem liegt er am Fuße des Isergebirgspasses und ermöglicht es dir, diesen mythischen Pass am frühen Morgen in Angriff zu nehmen, wenn er noch nicht von Radfahrern, Wohnmobilen etc. gestürmt wurde.

Wo kann man in Val-d’Isère übernachten?

Anscheinend hat das Hôtel-Auberge Saint-Hubert, in dem wir unseren letzten Zwischenstopp eingelegt hatten, seinen Betrieb eingestellt. Eine Suche auf den Buchungsplattformen führte uns also zum Hotel Avancher (mehr Infos hier). Und wir wurden nicht enttäuscht. Es bietet nicht nur eine private Tiefgarage.

Die Zimmer sind modern und komfortabel und es gibt sogar ein SPA im obersten Stockwerk des Hotels, mit einer Sauna auf dem Dach, mit Blick auf das Resort. Was gibt es Besseres, um sich nach einem langen Tag auf der Straße zu erholen? Darüber hinaus bietet das Hotel Biker-Deals mit Übernachtung + Abendessen + Frühstück. Du wirst also alles finden, was du brauchst! Oh, und das Frühstücksbuffet war fantastisch!

Auch was die Restaurants angeht, hatten wir mehr Auswahl als bei unserem letzten Aufenthalt, wo wir uns mit dem einzigen geöffneten Restaurant im Ort, der Creperie Val’s, begnügen mussten. Diesmal gab es viel mehr Möglichkeiten. So entschieden wir uns für das Restaurant Le Garage (Infos hier). Der Name war tatsächlich zu verlockend, denn dieses Restaurant befindet sich in einer ehemaligen Garage. Aber es hat mehr zu bieten als nur einen schönen Dekor. Die Speisekarte ist reichhaltig und vielseitig, die Gerichte sind deftig und es gibt eine grosse Auswahl an Craft-Bieren, Weinen usw. Ja, denn auch der Pilot muss wieder aufgeladen werden! Wir hoffen, dass es dir gefällt.

Tag 2

Road book day 2 (here)

Für diejenigen, die nicht im Hotel frühstücken möchten, gibt es eine sehr gute Bäckerei im Zentrum des Dorfes mit einer schönen Terrasse. Boulangerie Chevallot, um nur eine zu nennen. Der Besitzer hat seinerzeit den Titel des besten Bäckers Frankreichs gewonnen. Außerdem wird dort Kaffee/Tee serviert. Zögere also nicht, dein Frühstück dort einzunehmen.

Nach dem Auschecken und wenn das Motorrad bereit ist, geht es auf den Col de l’Iseran (2764 m). Achte jedoch auf die Temperatur des Asphalts. Kühle Morgentemperaturen sind oft gleichbedeutend mit eingeschränkter Griffigkeit. Daher sollten wir die Temperatur der Pneus sanft erhöhen und nicht gleich Vollgas geben. Ausserdem gibt es keine Leitplanken entlang der Strasse. Wenn man also eine Kurve verpasst, findet man sich ein paar Stockwerke tiefer wieder. Also besser safe als sorry…

Oben angekommen und nachdem wir die Aussicht genossen haben, setzen wir unseren Weg zum Col du Télégraphe (1566 m), zum Galibier (2642 m) und zum Lautaret fort.

Mythische Pässe der Tour de France (TdF), die von Horden von Radfahrern gestürmt werden, von denen einige ein unerwartetes Talent haben, manchmal an unwahrscheinlichen Stellen anzuhalten, zum Beispiel mitten auf der Straße, um ein Selfie zu machen.

Ausserdem empfehlen wir immer, besonders vorsichtig zu sein, wenn die Visibilität eingeschränkt ist (am Ausgang einer Kurve).

Übernachtung in Briançon?

Auf dem Lautarett angekommen, fährt man hinunter nach Briançon. Eine Stadt, die auch viele Möglichkeiten für Zwischenstopps bietet. Es wird Zeit, eine strategische Entscheidung zu treffen. Dort übernachten? In der Tat werden einige nach 3 Stunden 40 Stunden Fahrt ohne Pausen und einigen Höhenmetern, die sie sich erspart haben, die Nase rümpfen.

Andere werden es vorziehen, über den Col de l’Izoard und Vars bis nach Barcelonnette vorzudringen (5h49 und ca. 260km).

Du bist frei, nach Lust und Laune zu entscheiden. Und für die Unterkunft in Barcelonnette, benutzen ein Such-Portal wie Booking.com oder AirBnb, um eine Option nach Budget / Wunsch zu finden.

Und für alle, die Anfang September dort sein sollten, bietet sich eine Kombination mit dem Alpes Adventure Moto Festival an. Dieses Festival ist dem Motorrad gewidmet und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die Atmosphäre ist sehr entspannt und das Programm mehr als verlockend: Motorradtests, Piloten-Workshops, Filmvorführungen, geheime Mittagessen, usw.

Wir persönlich haben jedoch eine Zwischenlösung gefunden und beschlossen, in der Region Embrun/Serre-Ponçon-See zu campen.

3 Tage auf der Route des Grandes Alpes

Tag 3

Road book day 3 (here)

Der letzte Tag ist ein anstrengender Tag, denn du erreichst Menton über den Col de la Bonnette (2802m), den Col de St-Martin (1503m) und den Col de Turini (1607m), insgesamt 4h22min, ohne Pausen.

Beachte auch, dass es eine alternative Route gibt (hier), die über den Col de la Cayolle (2326m) und den Col de la Couillole (1678m) führt, insgesamt 5h8min, immer ohne Pausen.

Ende der Route des Grandes-Alpes!

Für den Rückweg stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Wer noch ein paar Tage Zeit hat und/oder die Autobahn vermeiden möchte, kann die Tour mit dem Mont-Ventoux kombinieren. Siehe unser Roadbook -> hier <-

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Bildergalerie

Und zum Schluss gibt es noch eine kleine Galerie mit den verschiedenen Ansichten, die wir unterwegs gesammelt haben. Nur, um dir einen kleinen Anstoss zu geben, rauszugehen und die Strecke selbst zu fahren!

3 Tage auf der Route des Grandes Alpes